Im Frühling über Winterdienst, Schneeräumung oder Streusalz zu sprechen mag vielleicht seltsam sein. Als Strassennutzerin, Anwohner eines Gehwegs oder als Fahrradfahrerin sind wir aber alle froh, wenn an einem kalten, schneereichen Wintertag die Strassen bereits früh morgens geräumt sind und wir ohne Risiko ins Büro fahren können. Für die Städte und Gemeinden haben die Vorbereitungsarbeiten des bevorstehenden Winterdienstes einige Monate vor dem ersten Schneefall begonnen und dafür sind gewisse Instrumente, Vorgehensweise und Dokumente unabdingbar. Deshalb ist der Frühling mindestens so wichtig wie die Wintermonate, um eine einwandfreie Schneesaison gewährleisten zu können. Aber was genau muss im Frühling erledigt werden?
Nacharbeiten sind angesagt!
Ein Debriefing nach der Winterdienstsaison gilt als wichtiges Instrument um festzustellen, ob die Einsätze richtig geplant und koordiniert wurden, ob der Pikettdienst für die nächste Saison angepasst werden muss, ob die Terminplanung weiterhin passt und ob für gewisse Maschinen und Geräte ein Ersatz nötig ist. Sämtliche Beteiligte sollten an dieser Besprechung teilnehmen, um das Feedback von allen abholen zu können und um Massnahmen daraus abzuleiten. Die eingesetzten Fahrzeuge werden im Frühling gereinigt, repariert und für das nächste Jahr wieder bereitgestellt. Ausserdem ist wichtig, die Signalisationen auf dem Gemeindeperimeter zu entfernen und die Räumungsrouten zu analysieren: gibt es wenig befahrene Wege und Strassen, auf denen zukünftig auf Schwarzräumung verzichtet werden kann? Auf welchen Strecken kommt Weissräumung in Frage? Sind zusätzliche Sensibilisierungs- und Informationsmassnahmen für die Bewohner_innen der Stadt sinnvoll? Übrigens: bei der Weissräumung wird der Neuschnee entlang der behandelten Verkehrsfläche seitlich weggeschoben und die übrige Schneeschicht festgefahren, auf der vor allem bei Schneeglätte Splitt gestreut werden kann, um die Griffigkeit zu verbessern.
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Meteorologische Instrumente
Heutzutage wird kaum eine Gemeinde den Winterdienst ohne die Unterstützung von technischen Hilfsmitteln stemmen können. Mit Frühwarnungsdiensten können die Einsatzleitenden mittels optimierter Witterungsprognosen frühzeitig reagieren. Die Thermal Mapping Methode erlaubt, ein thermisches Profil einer Verkehrsfläche zu ermitteln und ermöglicht so ein präzises Monitoring der Temperaturschwankungen. GPS-Geräte an den Fahrzeugen vereinfachen die Routenverfolgung während der Einsätze, da die Aufzeichnungen der zurückgelegten Strecken nicht nur für zukünftige Fahrten hilfreich sind, sie dienen auch dem Schutz vor unbegründeten Schadenersatzanforderungen, da sie als Beweismaterial verwendet werden können. Die Möglichkeit, mit spezifischen technischen Softwares die Dosierung der Streusalzmenge zu regulieren ist zudem ein wichtiger Schritt, um den Winterdienst möglichst nachhaltig und ökologisch zu gestalten.
Streumittel nachbestellen – was hat gut funktioniert?
Es lohnt sich, an der Frühlings-Debriefingsitzung auch über den Streumitteleinsatz zu sprechen. Welche Mengen waren nötig? Wurde ausreichend vorbestellt? Gibt es ökologischere und/oder günstigere Alternativen? Wichtig ist sicherlich, dass der Streumitteleinsatz in Abhängigkeit der Nutzung der verschiedenen Verkehrsflächen und der klimatischen Bedingungen festgelegt wird, um nicht nur den Ansprüchen der Bevölkerungs- und Verkehrssicherheit, sondern auch der Umwelt und der Wirtschaftlichkeit gerecht zu werden. Streusalze werden nach wie vor am häufigsten eingesetzt, wobei sich die Flüssigsalzvariante (Sole) als alternative Methode durchsetzen konnte. Dabei kann nicht nur die Salzmenge reduziert werden, Sole lässt sich auch gleichmässiger verteilen. Es gilt aber zu beachten, dass die Verkehrsfläche vorher mechanisch geräumt werden muss und dass eine präzise Wettervorhersage unumgänglich ist, da sich bei Schneefall nach dem Sole-Einsatz Eis bilden kann, falls die Temperaturen drastisch herabfallen sollten.
Das perfekte Winterdienstkonzept…
…gibt es nicht! Jedes Konzept muss den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden und in einem ersten Schritt ist für eine Gemeinde wichtig, dass ein von der Politik abgesegnetes Winterdienstkonzept überhaupt existiert. Nutzen Sie also als Gemeinde die Gelegenheit, um bereits im Frühling ein Konzept zu erarbeiten oder ein bereits bestehendes zu revidieren, damit sie sicherlich à jour sind für den nächsten Schnee.
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Frühlingsputz? Frühlings-Winterdienst!