Im Webinar zu "Möglichkeiten in der Umweltwirtschaft" stellte sanu zusammen mit Simon Zysset (WWF), Erhard Brodmann (Laufbahnberatung ZH), Sandra Wilhelm (anders kompetent) die aktuellen Entwicklungen und Chancen im Umweltsektor vor. Dabei beleuchteten wir die vielfältigen Berufsmöglichkeiten, den wachsenden Bedarf an Fachkräften sowie die Bedeutung von Netzwerken und nachhaltigen Kompetenzen. Zusammenfassend lesen Sie hier die zentralen Erkenntnisse und Sie erfahren, wie man eine Karriere in der Umweltwirtschaft gestalten kann.
Die Umweltwirtschaft als Wachstumsbranche
Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr – sie durchdringt alle Wirtschaftsbereiche und eröffnet neue, vielseitige Berufsperspektiven. Der Umweltsektor wächst stetig und bietet interessante Möglichkeiten für Fachkräfte, die einen sinnstiftenden Beruf ausüben möchten. Die zunehmende Dringlichkeit von Klimaschutzmassnahmen, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft sowie die Nachfrage nach sozialverträglichen Arbeitsmodellen führt dazu, dass immer mehr Unternehmen nachhaltige Strategien umsetzen. Doch welche Karrierewege stehen im Bereich der Nachhaltigkeit konkret offen?
Wege in die Umweltwirtschaft
Es gibt verschiedene Wege, um in der Umweltbranche Fuss zu fassen:
- Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen fördern: Viele Firmen setzen auf grüne Strategien – sei es durch die Einführung zirkulärer Produktionsprozesse oder durch ökologische Zertifizierungen.
- Arbeiten bei nachhaltigen Unternehmen: Der Wechsel in eine Firma mit einer klaren Umweltstrategie ist eine Option für viele Berufstätige.
- Umschulung in Umweltberufe: Berufe wie Energieberater*in oder Fachkraft für Recycling und Kreislaufwirtschaft haben eine hohe Nachfrage.
- Engagement in zivilgesellschaftlichen Organisationen: Initiativen wie Transition-Netzwerke oder Umwelt-NGOs bieten ebenfalls spannende Möglichkeiten.
Tätigkeitsfelder mit Zukunft
Der Umweltsektor ist breit gefächert und bietet Jobs in verschiedenen Bereichen:
- Natur- und Umweltschutz: Berufe wie Ranger*in, Biolog*in oder Naturschutzmanager*in sind hier gefragt.
- Nachhaltiges Bauen und erneuerbare Energien: Architekt*innen für nachhaltiges Bauen, Baubiologen oder Baubiologinnen, Solartechniker*innen und Ingenieur*innen für Umwelttechnik gestalten eine klimafreundliche Infrastruktur.
- Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung: Recycling-Spezialist*innen und Abfallmanager*innen tragen zu einer nachhaltigen Rohstoffnutzung bei.
- Nachhaltiges Management und Beratung: ESG-Manager*innen, CSR-Beauftragte oder Umweltberater*innen helfen Unternehmen bei der Umsetzung nachhaltiger Strategien und Massnahmen.
- Bildung und Kommunikation: Lehrkräfte für Umweltbildung, Nachhaltigkeits-Coaches oder Journalist*innen für grüne Themen sensibilisieren die Gesellschaft.
Wo liegen die Chancen?
Bereiche mit grossem Wachstumspotenzial für qualifiziertes Personal:
Stand heute: Beispiele gesuchter Fachkräfte in der Umweltwirtschaft:
- Nachhaltiges Bauen: alle relevanten Berufsgruppen aus dem Holzbau, der Gebäudetechnik (HLKS), Gebäudehülle, Planung, Rückbau etc.
- Energieeffizienz und erneuerbare Energien: ganze Bandbreite an Berufen wie z.B. Energie- und Umwelttechnikingenieur*in, Solarmonteur*innen, Energieberater*innen, Bohrmeister*in etc.
- Wasserversorgung und Abwasserentsorgung: Qualifizierte Fachkräfte für nachhaltige Wasserinfrastrukturen (VSA Wasser Wissen).
- Berufe im öffentlichen Verkehr wie Fahrer*in öffentliche Verkehrsmittel, Gleisbauende Verkehrsingenieur*innen
- Recycling / Abfall- und Kreislaufwirtschaft wie z.B. Rohstoffaufbereiter*in.
- Umweltschutz: Projektarbeit in der öffentlichen Verwaltung, bei Verbänden, Beratungsbüros, im angestammten Beruf und Betrieb, Selbständigkeit.
- Management Funktionen: Ökobilanzierung, CO₂-Bilanz, Corporate Carbon Footprint, Nachhaltigkeitszertifizierung, Klimaberichterstattung, ESG, etc. mit Anstellung bei Beratungsfirmen, Hochschulen und industriellen Unternehmen.
Die Rolle von Netzwerken
Ein wesentlicher Faktor für den beruflichen Erfolg in der Umweltbranche ist die Vernetzung. Netzwerke ermöglichen es, Wissen auszutauschen, neue Jobmöglichkeiten zu entdecken und gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten. Dabei ist es wichtig, aktiv zu bleiben, sich in Branchen-Communities einzubringen und Plattformen wie LinkedIn zu nutzen.
Netzwerkpflege
Tipps & Tricks:
- Motivkooperation
- Zusammen erreichen wir mehr
- Voneinander / miteinander lernen
Ein Geben und ein Nehmen
- Dialog, Austausch
- Sich als Partner begegnen
- Im Gespräch bleiben, statt abzuwarten
Verschiedene Kanäle nutzen
- Persönlich, online, strategisch, zufällig
LinkedIn-Profil erstellen und pflegen
- Wissensmanagement
Zukunftskompetenzen für den Umweltsektor
"Greenskills" bezieht sich auf Fähigkeiten und Kompetenzen, die für die Entwicklung einer nachhaltigen, umweltfreundlichen Wirtschaft notwendig sind. Diese Fähigkeiten werden zunehmend wichtiger im Kontext des Klimawandels und der Transformation zu einer grüneren Wirtschaft.
Zu den Greenskills gehören typischerweise:
- Technische Fähigkeiten für erneuerbare Energien (Solar, Wind, etc.)
- Kenntnisse in Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft
- Nachhaltigkeitsmanagement und -berichterstattung
- Ökologisches Design und nachhaltige Produktentwicklung
- Wissen über Umweltvorschriften und -standards
- Klimabilanzierung und CO2-Management
Die Greenskills werden als entscheidend für den erfolgreichen Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft angesehen und sind Teil verschiedener Bildungs- und Weiterbildungsinitiativen.
Die Abbildung unten zeigt die Schlüsselkompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung, bewertet von 70 Expert*innen im Bereich der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (arithmetische Mittelwerte; 10 = sehr wichtig, 1 = überhaupt nicht wichtig). Dieses Ergebnis der zweiten Delphi-Runde zeigt, dass die Befragten vernetztes Denken und Umgang mit Komplexität sowie vorausschauendes und kritisches Denken als besonders relevant für das Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung erachten (aus: GAIA 1/3011: Delphi-Studie Marco Rieckmann, 2011, S. 48).
Fazit: Nachhaltige Karriereplanung zahlt sich aus
Die Umweltbranche bietet nicht nur sichere und wachsende Berufsfelder, sondern auch die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken. Wer sich in diesem Bereich engagiert, leistet einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation – und findet gleichzeitig spannende berufliche Herausforderungen.
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Nachhaltige Karrierechancen: Wie der Umweltsektor die Zukunft gestaltet