Ein Rezept für nachhaltigen Konsum

produziert auf einem Acker der Welt

Ob vegetarisch oder vegan – diese nachhaltigen Konsumtipps sind schön deftig und wärmen von innen! Und das Beste: In fünfzig Jahren schmecken sie gleich noch besser. Ideal zum Vorbereiten für die Zukunft.  


In einem ersten Schritt fragen wir uns, was wir denn überhaupt zum Abendessen kochen wollen – saisonal und regional muss es sein. Also Liste schreiben und ab zum Einkaufen. Im zweiten Schritt treffen wir die Auswahl und schneiden sie in ähnlich grosse Stücke. Wir wiegen ab, welche Labels wir als vertrauenswürdig empfinden und mischen einen dl Biogemüse unter. Jetzt schnappen wir uns einen grossen Topf und mischen alle restlichen, vorzugsweise unverpackten Zutaten darin. Das Ganze lassen wir nun mehrere Stunden kochen. Zum Schluss noch mit Salz und Pfeffer abschmecken und schon haben wir ein schmackhaftes Rezept für eine nachhaltige Zukunft.  


Konsum im Wandel der Zeit

Dieses Rezept wurde aus den im September 2019 definierten «Handlungsmöglichkeiten von Einzelpersonen» zur Reduktion des ökologischen Fussabdruckes einer Einzelperson kreiert. Das Ziel der Handlungsmöglichkeiten ist es, die breite Bevölkerung zu diesem Thema zu sensibilisieren, denn die Bereitstellung und der Konsum von Nahrungsmitteln sind für 28 Prozent der Umweltbelastungen verantwortlich und bilden somit den wichtigsten Bereich des schweizerischen Endkonsums. Seit den 90-er-Jahren ist der Schweizer Konsum überproportional zum Bevölkerungswachstum gestiegen: Zwischen 2000 und 2016 wuchs die Zahl der Einwohnenden um 17 Prozent, während die Konsumausgaben im gleichen Zeitraum um 31 Prozent zunahmen. (Quelle: 2019_09_PublicEye_Magazin_Nr19_ Ausbeutung_Sept19_D_RZ.indd



Lehrgänge für die Zukunft

Im Grundlagenmodul «Von der Produktion zum Konsum und weiter: Landwirtschaft, Konsum, Ernährung und Kreislaufwirtschaft» unserer Lehrgänge «Umweltberatung und -kommunikation», sowie «Projektmanagement Natur und Umwelt» hat das Thema Kreislaufwirtschaft und Konsum einen hohen Stellenwert, denn in einer Welt mit limitierten Ressourcen sind nur Produktionsverfahren mit einem nachhaltigen Kreislauf sinnvoll. Im Modul vermitteln wir ein vertieftes Verständnis der Kreislaufwirtschaft mit Schwerpunkt Landwirtschaft. Die Herausforderungen der Produktentwicklung im Nachhaltigkeitskontext werden vorgestellt, die Bedeutung des Lebenszyklus eines Produkts erläutert und die wichtigsten Werkzeuge zu einer nachhaltigeren Gestaltung des Konsums werden den Teilnehmenden mitgegeben.  


Zwei ehemalige Teilnehmerinnen des Lehrgangs Projektmanagement Natur und Umwelt engagieren sich heute beim Weltacker-Verein

Unsere ehemalige Teilnehmerin Manuela Glanzmann hat unseren Lehrgang Projektmanagement Natur und Umwelt Ende 2021 abgeschlossen und sich anschliessend erst als “Project Manager Sustainability” und dann als “Energy and Environmental Manager” auf dem Arbeitsmarkt etablieren können. Sie setzt sich jedoch nicht nur beruflich, sondern auch in Ihrer Freizeit für nachhaltige Projekte ein, beispielsweise beim Verein Weltacker Schweiz. Manuela Glanzmann ist Öffentlichkeitsbeauftragte des Weltackers in Attiswil. 


Rahel Gunsch ist Lehrerin und hat den Lehrgang Projektmanagement PM Ende 2019 abgeschlossen. Sie ist im Vorstand des Weltacker Bern und für die verschiedenen Bildungsangebote zuständig.  


Quelle: Foto Gallery - 2000m² (2000m2.eu)


Die Weltacker-Story: 2000 m² für alle!


Kernbotschaften

  • Alles, was wir konsumieren, wurde irgendwo geerntet.
  • Es ist genug für alle da.
  • Jeder Bissen hat seinen Ort.
  • Es geht nur im Einklang mit der Natur.
  • Gemeinsam macht es Spass!

Stellen Sie sich vor, die gesamte Ackerfläche der Welt würde gleichmässig auf alle Menschen dieser Welt verteilt werden. Das Ergebnis wären etwa 2000 m² pro Person. Die Anzahl Menschen wächst weiter, die Erde aber nicht. Kann sie uns in Zukunft noch ernähren?  Auf diesen Flächen müsste alles wachsen, was wir zum Leben benötigen: Getreide, Kartoffeln, Tomaten und sonstiges Gemüse sowie Obst, Getreide und Soja als Kraftfutter für die Tiere, Zucker, Tee, Kaffee, Baumwolle für T-Shirts, Raps für Diesel, Mais für Strom, sowie etwas Tabak und Gummi.  


Quelle: Foto Gallery - 2000m² (2000m2.eu)


Haben Sie Sich schon mal Gedanken über Ihre 2000 m2 auf dem Weltacker gemacht?

Als Visualisierungs- und Lernhilfe wurde in der Schweiz dieser Gedanken in die Tat umgesetzt und drei Weltäcker angelegt: in, Attiswil und Bern repräsentieren die Ackerflächen den globalen Durchschnittsacker und werden entsprechend bewirtschaftet. Der dritte Weltacker in Nuglar funktioniert nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft. Weltweit gibt es insgesamt 29 Weltäcker in 12 Ländern. 


Bildung für Jung und Alt 

Der Verein Weltacker Schweiz verfolgt eine wichtige Mission: Er möchte Kinder, Jugendliche und Erwachsene für eine nachhaltige und gesunde Ernährung im Einklang mit den gegebenen Ressourcen mittels der Erkenntnisse des Weltagrarberichts von 2008 begeistern. Dabei stehen die Zusammenhänge zwischen unserem Konsumverhalten und der menschlichen Existenzgrundlage im Fokus. Die Planetary Health Diet, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, spielt bei der Bepflanzung und dem Wissen, welches vermittelt wird, eine zentrale Rolle.  


Der Verein unterhält nicht nur die drei bestehenden Weltäcker, sondern setzt sich auch dafür ein, weitere 2000 m² Weltäcker innerhalb der Schweiz anzulegen. Dabei sind Kooperationen und kreative Ansätze stets willkommen. Zudem gestaltet der Verein proaktiv das internationale Weltacker-Netzwerk mit, um die die internationale und interkontinentale Wirkung zu verstärken. (Quelle: 230302_Tätigkeitsbericht Weltacker Schweiz 2022.pdf


Sie möchten Sich gerne privat oder beruflich in den Bereichen der Nachhaltigkeit weiterbilden, um in Zukunft solche Projekte unterstützen oder lancieren zu können? 

Unsere praxisorientieren Lehrgänge im Natur- und Umweltbereich vermitteln Fachkompetenzen in Umwelt, Projektmanagement und Kommunikation.  Wir freuen uns über Ihr Interesse. 

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Mehr erfahren

Die Weltacker-Initiative entstand 2015 durch die Zukunftsstiftung Landwirtschaft in Berlin und veranschaulicht die Erkenntnisse des Weltagrarberichts von 2008. Der Weltacker lädt dazu ein, über Boden, Biodiversität, Klimawandel, natürliche Ressourcen, globale Gerechtigkeit, Landwirtschaft und gutes Essen nachzudenken und zu diskutieren. In der Schweiz wurde der erste Weltacker 2016 in Zusammenarbeit mit Urban Agriculture Basel (UAB) und den Solila Nuglar-Gärten aus Berlin erfolgreich etabliert, was dazu führte, dass Ende 2018 der gemeinnützige Verein Weltacker Schweiz als eigenständige Trägeschaft gegründet. Der Verein stellt das Bindeglied zwischen dem internationalen Weltacker-Netzwerk und den nationalen Weltacker-Initiativen dar. Die vielseitigen Bildungsangebote, wie zum Beispiel der multisensorische Weltacker-Apero mit dem Motto “Learning through eating”, vermitteln das Wissen um die Bedeutung der Landwirtschaft als Grundlage für Leben, Ernährung und Zivilisation gemäss dem Weltagrarbericht und der Planetary Health Diet.

Ein Rezept für nachhaltigen Konsum
sanu future learning ag, Magali Lehmann 3. Mai 2024
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