Umweltbericht sanu ag 2023

Auch als nicht produzierendes KMU haben unsere Unternehmensaktivitäten Auswirkungen auf die Umwelt.

Umweltmanagement gemäss ISO 14001:2015

Im Rahmen unseres betrieblichen Umweltmanagements gemäss ISO 14001:2015 messen, analysieren und wo möglich reduzieren wir diese Auswirkungen , stetig. Das Vorgehen orientiert sich – wie im Qualitätsmanagement üblich – am PDCA-Zyklus, der einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zum Ziel hat.


Abb. 1: PDCA-Zyklus und kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Kernstück unseres UMS ist die Umweltrelevanz-Matrix. Sie zeigt auf, welche Unternehmensbereiche und -aktivitäten die grössten Umweltauswirkungen haben. Diese Auswirkungen zeigen sich u.a. im Verbrauch natürlicher Ressourcen (Wasser, Rohstoffe, Energie), in unerwünschten Emissionen und Abfällen. Die grössten Relevanzen ergeben sich bei der Mobilität unserer Kund_innen und Mitarbeitenden, bei der Verpflegung der Kursteilnehmenden, der Gebäudeheizung sowie beim Papierverbrauch. Daraus lassen sich Umweltziele ableiten, welche wir jedes Jahr messen und teilweise neu definieren.

sanu-Umweltziele

Wir unterscheiden zwischen inhaltlichen Zielen und Prozesszielen. 


Inhaltliche Ziele

  • Verpflegung: Reduktion der Umweltbelastungspunkte bei der Verpflegung der Teilnehmenden um 50% (Basis 2019); 
  • Nachhaltige Kundenmobilität: 80% nachhaltige Kundenmobilität (Modalsplit);
  • Papierverbrauch: < 0.5kg/TN/Tag;
  • CO2- Emissionen: Reduktion der direkten CO2-Emissionen um 15% gegenüber 2019; Kompensation der direkten CO2-Emissionen in einem internationalen Klimaschutzprojekt;


Prozessziele

  • Sensibilisierung von Mitarbeitenden und Kursteilnehmenden für eine nachhaltige Ernährung;
  • Erstellen einer neuen CO2-Bilanz;
  • Lebenszyklus unserer Infrastruktur und EDV stärker in Betracht ziehen;
  • Aktivere Berichterstattung über das Umweltmanagement der sanu ag;


Massnahmen 


Verpflegung 

Die Ernährung ist schweizweit gesehen einer der drei Konsum- und Produktionsbereiche mit den grössten Auswirkungen auf die Umwelt. Dabei geht es nicht nur um den Rohstoffverbrauch, sondern auch um negative Auswirkungen auf Biodiversität, Wasser, Luft und Boden. Um die komplexen Umweltauswirkungen eines Lebensmittels über seinen gesamten Lebensweg in einer einzigen Kenngrösse zusammenzufassen, wird oft mit Umweltbelastungspunkten (UBP) gearbeitet. Tiere Produkte sowie eingeflogene Früchte und Gemüse weisen dabei die höchsten UBP und somit die schlechteste Umweltbilanz auf. 


Wir haben uns in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Verpflegung auseinandergesetzt und verschiedene Massnahmen umgesetzt. Dazu gehören u.a.:

  • an unseren Veranstaltungen werden mit wenigen Ausnahmen ausschliesslich vegetarische Mittagsmenüs serviert
  • wir fordern bei Caterern und in Restaurants saisonale Früchte und Gemüse ein
  • es werden, wenn möglich, lokale und nachhaltige Produzenten berücksichtigt
  • wir haben 2023 eine Soda Stream Maschine und Wasserkaraffen für das Auftischen von Hahnenwasser angeschafft und bitten unsere Kursteilnehmenden für geplante Exkursionen eine eigene Wasserflasche mitzunehmen
  • Mitarbeitende und Kursteilnehmende werden bezüglich Umweltauswirkungen verschiedener Lebensmittel sensibilisiert 

Mit diesen Massnahmen haben wir per Ende 2023 unser ambitioniertes Ziel erreicht und die Umweltbelastungspunkte bei der Verpflegung unserer Kursteilnehmenden gegenüber 2019 um 50% verringert!


Abb. 2: Vegetarischer shared lunch mit dem sanu-Team: Sensiblisierungsmassnahme, Inspirationsquelle und Geselligkeit in einem


Nachhaltige Mobilität 

Neben der Ernährung hat vor allem die mit unseren Veranstaltungen verbundene Mobilität der Kund_innen und Mitarbeitenden eine grosse Umweltrelevanz. Im Rahmen der Kursevaluation erheben wir auch das Mobilitätsverhalten unserer Teilnehmenden. Den Zielwert von 80% nachhaltige Kundenmobilität (Zug, Bus, Velo, zu Fuss und car pooling) haben wir 2023 erreicht. Die Zahl schwankt zwischen den einzelnen sanu-Bereichen sehr stark. Während er in den Lehrgängen «Projektmanagement Natur und Umwelt», resp. «Umweltberatung» bei fast 100% liegt, erreicht er in den Grünunterhaltskursen teilweise weniger als 50%.


2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

79%

82%

76%

73%

79%

80%

70%

84%

82%

Tabelle 1: Anteil nachhaltige Kundenmobilität zwischen 20215 und 2023 in Prozent


Wir sind bestrebt, die Kursorte so zu wählen, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind. Im Infomail weisen wir die Teilnehmenden auf eine erwünschte öV-Anreise hin. Je zentraler ein Kursort liegt, desto schwieriger und teurer ist in der Regel auch das Parkieren eines Privatfahrzeugs. Gerade im Grünflächenbereich stehen jedoch Erreichbarkeit und geeignete Exkursionsstandorte nicht selten in einem Widerspruch. Dann sind Shuttlebusse, car pooling oder andere kreative Lösungen gefragt. Wo möglich und sinnvoll, führen wir Kurse online durch. Und seit der Corona-Pandemie finden Sitzungen, Kursvorbesprechungen und Referierendenbriefings grösstenteils im virtuellen Raum statt und können sanu Mitarbeitende bis zu 50% ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen. Die Umstellung auf elektronische Kursunterlagen hatte nicht nur einen sinkenden Papierverbrauch (s. unten) zur Folge, sondern wirkt sich auch positiv auf das Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden aus, weil die Anreise dank weniger Kursmaterial mittlerweile meistens per Zug erfolgen kann.


Papierverbrauch

In den letzten vier Jahren hat ein Digitalisierungsschub stattgefunden, der sich neben der Umstellung auf elektronische Kursunterlagen auch in der Reduktion postalischer Prospektversände zeigt. Der Papierverbrauch konnte dadurch deutlich reduziert werden und lag 2023 bei 0.3 kg/TN/Tag. Der sanu-Zielwert von 0.5 kg/TN/Tag sollte 2024 den neuen Rahmenbedingungen angepasst werden. 



Abb. 3: Entwicklung des Papierverbrauchs der sanu ag zwischen 2015 und 2023


Energieverbrauch und CO2-Emissionen

Die sanu ag ist in einem Gebäude der Stadt Biel eingemietet und hat deshalb beschränkt Einfluss auf den Gebäudeenergieverbrauch. Umso mehr freuen wir uns über die umfassende Sanierung der Gebäudehülle im Jahr 2022. Im letzten Jahr folgte eine sanfte Innenrenovation, welche u.a. einen kompletten Ersatz der Beleuchtung mit sich brachte. Um den Lebenszyklus von nicht mehr benötigtem Mobiliar zu verlängern, wurde es verkauft oder gemeinnützigen Organisationen übergeben. Im Gegenzug konnten dank der Zusammenarbeit mit der Quadrat AG (Quadrat AG in Zollikofen bei Bern) gebrauchte Stehtische und weiteres Occasionsmobiliar beschaffen werden. 

Vor zwei Jahren haben wir in Zusammenarbeit mit der Firma Climate Services AG eine CO2-Bilanz für das Jahr 2019 erstellt. Gemäss diesen Berechnungen verursachte sanu ag im Jahr 2019 rund 90 Tonnen CO2-Äquivalente (ohne indirekte Emissionen bei den Teilnehmenden). Dabei fällt vor allem die Heizung stark ins Gewicht, macht sie doch 53% aller Emissionen (inkl. Kundemobilität) und fast zwei Drittel der direkten CO2-Emissionen der sanu aus. Wir sind gespannt auf die positiven Auswirkungen der Gebäudesanierung und weiterer Massnahmen und werden die CO2-Bilanz 2024 wiederholen.



Abb. 4: Berechnete CO2-Emissionen sanu ag 2019


Ausblick 2024

Viele der bestehenden Massnahmen haben sich bewährt und werden im laufenden Jahr fortgesetzt. Dazu gehört auch die Kompensation der 90t CO2-Äquivalente in Klimaschutzprojekten im Ausland (via Myclimate). Aus einer betriebsinternen Klausur sowie dem letztjährigen Audit haben sich weitere Handlungsfelder ergeben, welche 2024 angegangen werden. So soll der gesamte Lebenszyklus unserer Dienstleistungen und Infrastruktur stärker in Betracht gezogen werden. Zudem wird eine neue Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, welche sich dem Jahresthema «Green IT» annimmt. Ziel ist, mit Hilfe externer Experten den Energieverbrauch unserer elektronischen Geräte zu analysieren, eine nachhaltige Nutzung zu fördern und auch hier den Lebenszyklus zu optimieren.

Im Verpflegungsbereich versuchen wir unsere Vorbildfunktion und indirekte Wirkung bei unseren Kund_innen weiter auszubauen. Zudem soll eine Liste mit Restaurants und Caterern erstellt werden, welche besonderen Wert auf eine regionale, saisonale und nachhaltige Küche legen und food waste zu minimieren versuchen. 


Wir sind motiviert, uns weiter zu verbessern, unsere Umweltauswirkungen zu beleuchten, zu analysieren, neue Massnahmen zu planen und Handlungsfelder auszuloten. Falls Sie Anregungen haben, können Sie gerne mit uns in Kontakt treten!


Umweltbericht sanu ag 2023
sanu future learning ag, Claudia Vogt 27. Juni 2024
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